20. Juni 2009

Overlord: Böse sein macht Spaß

Sie wussten doch bestimmt schon, das Böse sein Spaß macht, oder? Aber wussten sie auch, das Böse sein Lachtränen verursacht?

So ein Stümper!!!
Erst verspielt er den Respekt seiner Untertanen,
dann lässt er seine Festung verrotten,
und schließlich muss er vor einer Schar von Elben, Zwergen und Hobbits fliehen...

Nein, hier geht es nich um den Bösewicht Sauron aus "Der Herr der Ringe",
sondern um ihren Vorgänger, den Overlord.

Und jetzt müssen sie als neuer Oberbösewicht, ihre Untertanen zurückholen,
ihre Festung wieder aufbauen, und ganz nebenbei die Welt das fürchten Lehren...

Wie fragen sie sich? Ganz einfach:
Mit Gnadenloser Härte.... und viel Witz!
Denn das Action-Adventure Overlord nimmt sich an keiner Stelle im Spiel wirklich ernst. Und verulkt viele bekannte Fantasy-Klischees, und erinnert mit seinem frech-fiesen Humor, an den Klassiker Dungeon Keeper.

Singleplayer:


Aber was nützt es einem der Herrscher des Bösen zu sein, wenn man
niemanden hat, den man herumkommandieren kann.

Deswegen können sie in Overlord auch an vielen Stellen der Welt Untergebene beschwören, welche dann die Drecksarbeit für sie erledigen.

Das steuern ihrer "Helfer" funktioniert nach kurzem Eingewöhnen, nahezu problemlos.
Ihre Schergen folgen ihren Befehlen, sobald sie diese erteilen, und umgehen dabei automatisch Hindernisse, wie zum Beispiel umgestürzte Säulen, oder versperrte Wege.

Allerdings bleiben ihre Schergen manchmal an Kanten hängen, und vor allem an engen Passagen, kann es mitunter schon einmal eine Weile dauern, bis sie den richtigen Weg finden.

Zu Beginn des Spiels haben sie nur das Kommando über einige wenige braune Standardschergen, welche zwar recht gut austeilen, allerdings keine nennenswerten Fähigkeiten besitzen.

Später erlangen sie dann das Kommando über rote, grüne und blaue Schergen, von denen Jeder spezielle Fähigkeiten besitzt.
So können die Roten Schergen, zum Beispiel Brände löschen, und Flammen auf ihre Feinde schleudern. Die Grünen sind immun gegen Gift, und die blauen können Schwimmen, und ihre Gefallenen Kollegen wiederbeleben. Besitzen dafür aber kaum Angriffskraft.


Aufgrund des herausragenden Leveldesigns, muss der Spieler ständig abwägen, von welchem Schergentyp er wieviele mitnehmen sollte...

So muss der Spieler einmal mit den grünen Schergen, eine giftige Pflanze unschädlich machen, damit die braunen Schergen einen Felsen wegrollen können.

Ein andermal, treffen sie auf gefährliche Skarabäen, bei denen es sicher nicht verkehrt wäre, ein paar von den roten Schergen dabeizuhaben.

Sie sollten sowieso darauf aufpassen, das nicht zu viele ihrer kleinen Armee sterben. Sie können sich zwar immer neue holen (vorausgesetzt, es ist ein Schrein in der Nähe, an dem sie Schergen beschwören können) die Ausrüstung ihrer Truppen (welche diese selbstständig aufsammeln und anlegen) ist aber verloren. Das wirkt sich natürlich auf die Kampfkraft aus, welche einer Ecke durch ein schönes Display angezeigt wird.

Das Spielziel besteht darin, die zerstörte Burg wieder aufzubauen,
wofür sie beispielsweise einen Kran brauchen, diese Dinge sind allerdings überall in der Welt verteilt.
Diese ist in 4 Gebiete unterteilt, welche sie nach und nach entdecken können.
So durchqueren sie malerische Hobbitsiedlungen, durchqueren den berühmten und mysteriösen Dunkelwald, und kämpfen sich durch verwinkelte Zwergenminen und -festungen, tief in den goldenen Bergen.

Zwar gaukelt man ihnen spielerische Freiheit vor,
sie werden aber durch die (offensichtlichen) Levelbegrenzungen,
immer daran erinnert, das es für sie hier erst später weitergeht.

Zwar wird ihnen immer genau erklärt was sie tun müssen (z.B. "finde die Blauen Schergen"), allerdings wird ihnen nicht verraten wo sie diese finden können.
Dadurch sind lange Laufzeiten vorprogrammiert, welche die Spielzeit unnötig in die länge ziehen. Noch dazu, ist kein (dringend benötigte) Karte vorhanden.

Die Spielzeit ist mit 12 bis 15 Stunden gut bemessen,
zudem gibt es viele Geheimnisse zu entdecken, welche dem "Helden" unter anderem mehr Leben, Mehr Mana, und mehr Schergen verschaffen.

Multiplayer:


Auch einen Multiplayermodus besitzt das Spiel, dieser bietet drei Varianten, mit jeweils mehreren Leveln.

Überlebensmodus:


Hier kämpfen alle Spieler gemeinsam, um solange wie möglich gegen die heranstürmenden Horden anzukommen. So kämpfen die Spieler beispielsweise gegen einen riesigen Lavagolem, während einer mit seinen Schergen ein Feuer löscht.
Oder man verteidigt einen Burghof, bei dem von vier Seiten, neue Feinde anrücken. Unter anderem auch Ritter und Einhörner.

Plünderungsmodus:

Zwei Spieler, ein Ziel.
Das meiste Gold in die Schatzkammer bekommen.
Beide Spieler versuchen durch das zerstören von Gegenständen, vernichten von Gegnern (auch dem feindlichen Overlord) und dem einsammeln von Goldkesseln mehr Gold einzunehmen als der andere Spieler.

Schlachtmodus:


Die Spieler versuchen den feindlichen Overlord umzubringen, und sich somit den Sieg zu sichern.

Nebenbei kämpfen sie gegen dicke Köche, Einhörner und Schafe.
Das Spiel endet, sobald ein Overlord geschlagen wurde.

Es gibt Artefakte, welche neue Zauber ermöglichen, oder mehr Schergen freischalten.

Fazit:


Hobbits verhauen, Dörfer ausplündern und Chaos verursachen.
Das hört sich alles ziemlich finster an.
Das Spiel präsentiert ihren bösen Feldzug, allerdings mit sehr viel Humor.

So gibt zum Beispiel Gnarl, der Befehlshaber der Schergen, und Berater des Overlord ständig altkluge Kommentare von sich, und bezeichnet einen Steingolem als "20 Tonnen-Klippengesicht".

Und die Schergen sind zwar fast stumm, aber keineswegs langweilig, so stecken zum Beispiel bei der verwüstung eines Kürbisfeldes manche ihrer Schergen sich einen Kürbis auf den Kopf, und spielen "Halloween-Gnom".

Aber auch die Zwischensequenzen sind immer wieder für einen Lacher gut,
so überlegen ein paar Menschen aus dem Dorf Rauschingen, ob es sich beim Overlord, um 2 besonders raffinierte Halblinge handelt, die sich in eine Rüstung gezwengt haben, um mit einer Methode nach der Masche "Trojanisches Pferd" in die Stadt einzufallen.

Für alle die schon immer mal Chaos anrichten wollten, oder einfach nur mal wieder was zum lachen brauchen, ist Overlord genau richtig.

Hier der Link zur Demo: Overlord demo @ 4players.de

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